Am Ende der Kreidezeit, vor 65 Millionen Jahren, erlebte die Erde eine
bedeutende biologische Krise: Geschätzte 60% der Arten starben aus, unter ihnen
die Dinosaurier. Obwohlüber 3000 Publikationen zu diesem Thema in den letzten
30 Jahren erschienen sind, blieb die Ursache weiter im Dunkeln. In dem
vorliegenden Band wird das Thema anhand mikropaläontologischer, lithologischer,
geochemischer, nanomineralogischer, isotopischer und petromagnetischer
Untersuchungen neu beleuchtet. Grundlage ist die einzigartige Abfolge des
Grenzbereichs Kreide/Paläogen nahe des in den Ostalpen (Österreich) gelegenen
Ortes Gams.
Die Schluβ folgerungen aus
den Untersuchungen unterscheiden sich prinzipiell von früheren Interpretationen
der Genzschicht an der Kreide/Paläogen-Grenze: Durch die neuen Ergebnisse wird
die Diskussion Vulkanismus oder Impakt obsolet: Beide Vorgänge fanden statt, der
groβe Einschnitt bei den Biota wurde so wie die Iridium-Anomalie jedoch durch
den Vulkanismus verursacht und nicht durch einen kosmischen Körper. Dieser hat
seine Spuren erst 500–800 Jahre später hinterlassen.
Zitat: Grachev A. F., Ed. (2009), The K/T Boundary of Gams (Eastern Alps, Austria) and the Nature of
Terminal Cretaceous Mass Extinction, Publ. GC RAS, Moscow, 199pp., doi:10.2205/2009-GAMSbook. (Print companion published by
the Geological Survey of Austria, Abhandlungen, 63, 2009, 199pp.)